Von Melbourne nach Adelaide

Fahrt von Melbourne nach Adelaide, 4.12. – 6.12.15

Great Ocean Road, The Grampians, 4.12. – 6.12.15
Freitag, 4.12.15
8.00 Uhr morgens. Verlasse gerade Melbourne. Meine dreitägige Tour nach Adelaide beginnt. Und heute liegt auf dem Weg die Great Ocean Road!!!
Fortsetzung folgt.

Während ich am Nikolaus-Sonntagmorgen von 8.00 bis 11.00 Uhr in den Grampians über Felsbrocken wandere, dürfte die Party in meinem Heimatdorf in vollem Gange sein. Bruderherz Karsten feiert seinen 40. Geburtstag in der Alten Schule. In Deutschland ist erst der 5.12.15, Karstens Geburtstag und Samstagnacht. Herzlichen Glückwunsch!


Adelaide, 6.12. – 18.12.15

Sonntag, 6.12.15, 18.30 Uhr, bin nach meiner dreitägigen Tour „Von Melbourne nach Adelaide“ im Zentrum von Adelaide angekommen. Tourguide Emma dropped me off in Frew Street. Ich habe wieder Privatunterkunft über Airbnb gebucht. Zentral im Zentrum. Meine Unterkunft ist diesmal ein Zimmer in einem modernen Apartment im 4. Stock. Meine Gastgeberin heißt Bethany. Sie erklärt mir ihre Küche, die ich mitbenutzen darf. Mein Zimmer mit eigenem Bad, alles neu und schön, ist erst zwei Jahre alt. Es war heute ein furchtbar heißer Tag. Bethany sagt, sie hatten heute 42 °C in der Stadt. So heiß wäre es im Dezember seit 100 Jahren nicht mehr gewesen. Normalerweise ist es in Adelaide erst im Januar/Februar so heiß. Abends tätige ich einen Einkauf im Supermarkt, Frühstück und Proviant für die nächsten Tage besorgen.

Adelaide ist auf dem ersten Blick keine schöne Stadt und wird es auch nicht auf dem zweiten oder dritten Blick. Inzwischen ist heute schon Mittwoch der 16.12.15 und nach Abzug von drei Ausflugstagen habe ich sieben Tage in Adelaide verbracht. Heute ist es wieder furchtbar heiß, 41 °C, da mag man wirklich nicht mehr draußen sein! Nutze ich diesen Tag, um meine Reiseberichte zu schreiben. Die Stadt Adelaide besteht eigentlich nur aus einem Stadtkern innerhalb eines Parkrings, unterteilt in Adelaide und North Adelaide, und hat ungefähr 18000 Einwohner. Die Parkanlagen bestehen aus vertrockneten Gras und hohen Eukalyptusbäumen. Die Metropolregion Adelaide hat um die 1,3 Millionen Einwohner. Gegründet wurde Adelaide 1836. Adelaide hat keine Skyline oder Wolkenkratzer wie Sydney und Melbourne, keine architektonischen modernen interessanten Tower. Die Buildings in der Innenstadt wurden bei Weitem nicht so hoch wie jene in Sydney oder Melbourne gebaut. Was in Adelaide dabei herausgekommen ist, sind überwiegend hässliche klotzige quaderförmige Blöcke und Hochhäuser. Nun kann aber die Hauptstadt vom Bundesstaat South Australia nicht nur hässlich sein und ich hatte etwas Zeit, mich in ihr zu beschäftigen.
Zusammengefasst habe ich eine abwechslungsreiche Mischung aus Straßenspaziergängen, kostenfreien Busfahren im Innenstadtbereich, Museumsbesuchen, einer Fahrradtour, Stränden und ruhigen Tagen genossen.

So gestaltete sich Mittwoch der 9.12.15 bei ca. 34 °C folgenderweise. Bummel entlang der North Terrace. In dieser Straße stehen die eindrucksvollen Bauten der Stadt: Parliament House, Old Parliament House, Government House, National War Memorial, Art Gallery, Staatsbibliothek, einige Museen und zwei Universitäten. Ein Museum gucke ich mir an diesem Tag an. Und zwar das South Australian Museum. Was gibt´s im South Australian Museum? Zwei Stockwerke zu Aboriginal Cultures. Especially about the aboriginies in this area. Immer dasselbe. Unterwegs schon paarmal gesehen und gelesen. Sie sind bereits seit 40000 oder sogar 60000 Jahren in Australien und der weiße Mann erst 200 Jahre. Er wurde freundlich begrüßt. Sie glaubten, er geht wieder. Tat er aber nicht. Und so weiter. Videos, in denen die Aboriginies von ihrer Kultur und Lebensweise erzählen. Ausstellungsstücke sind Bumerangs, Sperre, Kunst, geflochtene Taschen und Körbe … Das dritte Stockwerk zeigt die Tierwelt von South Australia. An Land, im Wasser und in der Luft. Ausgestopfte oder nachgebildete Tiere in Lebensgröße. Vor der Ausstellungsglaswand kann man per Touchscreen sich über jedes Tier informieren. Das vierte Stockwerk ist ein Gemischtausstellungsraum: Dort gibt es zum einen etwas über Entdeckungs- und Forschungsreisende. Der Renner ist Douglas Mawson, ein australischer Polarforscher, der die erste australische Antarktisexpedition leitete. Weiterer Ausstellungsschlager ist Matthew Flinders, der Australien umsegelte und um 1800 erkundete, besonders South Australia u.a. Kangaroo Island. Auch soll er als erstes den Namen Australien für den damals neuen Kontinent vorgeschlagen haben.
Wunderschön anzusehen, die Mineralien-, Kristall- und Gesteinsausstellung. Metallisches Gold am Gestein. So muss es wohl ausgesehen haben, wenn man als Goldgräber auf Gold gestoßen ist. Gesteinsfossilien. Überwiegend mit Bezug zu Australien bzw. South Australia. Dann zwei Sachen, die in dieses Stockwerk gar nicht passen: Zum einen, die Nachbildung eines Schädelfossils von Tyrannosaurus rex aus dem Natural History Museum, USA. Fundort USA. Leider stand nicht dabei, ob sie das Museum in Chicago oder New York meinten. Beide haben ein Tyrannosaurus-rex-Skelett. Und ich kann mich an ein Schädelfossil erinnern, als ich 1998 dort war. Frage mich dann, ob ich das in Chicago oder New York gesehen habe. Nach Sichtung meiner alten Fotos wüsste ich das wieder. Zum anderen passt die kleine Ecke mit den ägyptischen Mumien wirklich auch nicht hierher. Dagegen lass ich mir den nächsten Ausstellungsraum eher gefallen. Dieser Raum ist für sich im Erdgeschoss, und zwar mit einer Sammlung ausgestopfter Säugetiere aus allen Kontinenten. Gut aufbereitet, mit Bezug zu den verschiedenen Klimazonen. Last but not least, ein großer Ausstellungsraum zu den vielen kleinen Nachbarinseln im Südpazifik. Papua Neuguinea. Salomon Inseln. Neukaledonien. Vanuato und Fidschi. Zur letzteren Insel werde ich noch reisen.
Damit genug Kultur für diesen Tag. Ich setze mich in die Tram nach Glenelg, fahre an den Strand. Ab Adelaide Zentrum ungefähr 20 Minuten Tramfahrzeit. Die Tram fährt direkt bis zum Strand, den ich bis zum Abend genieße. Herrlich!

Glenelg, Adelaide, 13.12.15
Glenelg, Adelaide, 9. und 13.12.15
Glenelg, Adelaide, 13.12.15
Glenelg, Adelaide, 9. und 13.12.15
Glenelg, Adelaide, 13.12.15
Glenelg, Adelaide, 9. und 13.12.15

Donnerstag den 10.12.15, ca. 30 °C, gestalte ich ähnlich: Erst etwas Organisatorisches: Erkundigungen über Zug- und Busfahrt von Adelaide nach Melbourne einholen. Vergleichen: Der Bus fährt täglich, Fahrtzeit 12 Stunden, 55 A$. Der Zug fährt nur montags und freitags, Fahrtzeit 11 Stunden, 139 A$. Meine letzte gebuchte Nacht in Adelaide ist nächste Woche von Mittwoch auf Donnerstag. Und meine erste gebuchte Nacht in Melbourne von Donnerstag auf Freitag. Melbourne ist eigentlich die bessere Stadt. Würde aber lieber mit der Eisenbahn fahren. Der Zug heißt „The Overland“ und ist neben den Zügen „The Ghan“ und „Indian Pacific“ einer der legendären Bahnfahrten durch Australien. Überlegen und bis zum Abend entscheiden.

Dann etwas Kultur und Bildung: Das Migration Museum in der North Terrace. Eine wirklich, sehr gute Ausstellung und höchstinteressant. Wie der Name verrät, handelt es von der Einwanderungsgeschichte South Australia. Von den ersten Siedlern im 19. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart und die Auswirkungen auf die Aborigines-Bevölkerung. Und von der „White Australia Policy“, eine australische Politik von 1901-1973, die zum Ziel hatte, die Einwanderung von Nicht-Weißen nach Australien zu verhindern. Um die Einwanderung zu begrenzen, führte die Regierung ein 50-Worte-Diktat ein. Die Sprache wählte die Einwanderungsbehörde nach Willkür aus. Bei Schreibfehlern konnten Einwanderungswillige nicht einwandern. Traurig aber wahr gewesen, die Geschichte des Museumsgebäudes selbst. Der Ausstellungstrakt nennt sich „Behind the walls“. Von 1836 bis 1852 wurden die Aborigines-Kinder von ihren Eltern getrennt, um sie zwangszuunterrichten in europäischer Lebensart. Dazu die Statements damaliger Siedler, Politiker, Lehrer, Explorer und Missionare. Auch ein Statement eines Aborigines-Häuptlings ist ausgestellt. Der Aborigine meinte, was die Weißen dazu sagen würden, wenn sie deren Kinder mit in den Busch nehmen würden. Dort würden die weißen Kinder aber von ihnen was Sinnvolles fürs Leben lernen. Die frühe Einwanderungs- und Goldrauschepoche mit der Hoffnung auf eine bessere Welt verlief nicht für alle goldig. Von 1852 bis 1918 war das Gebäude ein „Destitute Asylum“, eine Art Armenhaus für elternlose Kinder und mittellose Frauen. Die Geschichten verschiedener Kinder und Frauen sind ausgestellt. Geschichten von nicht verheirateten schwangeren Frauen und Frauen, deren Männer von den Goldfeldern nicht zurückkamen. In der damaligen Zeit standen sie am Rand der Gesellschaft. Als ich das Museum wieder verlasse, sehe ich die hohe Mauer rundherum. Behind the walls.

Nach der Bildung wieder Strand. Diesmal Henley Beach. Mit dem Bus H30 ab Currie Street Stop W3 (Ecke Rosina Street) erreichbar. Man fährt bis Seaview Road Stop 27 (Info habe ich von Bethany). Fahrtzeit 30 Minuten. Genieße den Strand bis zum Abend. Leider fehlte an der Haltestelle der Busfahrplan für die Rückfahrt. Bin 19.45 Uhr wieder an der Haltestelle. Irgendwann wird ein Bus kommen. 20.00 Uhr der Bus kommt. Nach Busfahrt und kleinen Fußmarsch bin ich gegen 21.00 Uhr zurück in meiner Unterkunft.
Ich habe mich entschieden, ich will mit dem Zug nach Melbourne fahren. Ich frage Bethany, ich kann eine Nacht länger bleiben. Und sie würde morgen für mich mein Zugticket reservieren, da ich morgen auf Tour bin, dann das Wochenende folgt und man mir den Rat gegeben hat, wegen der Weihnachtszeit möglichst bald das Ticket zu besorgen.

Migration Museum, Adelaide, 10.12.15
Migration Museum, Adelaide, 10.12.15

In Adelaide kann man kostenfrei Fahrräder ausleihen. Da ich gerne eine Radtour mache, nutze ich diese Gelegenheit am Samstag, den 12.12.15. Temperatur an diesem Tag, nur 25 °C. Die Radverleih-Shops sind über die ganze Innenstadt verteilt. Eins auch in meiner Nähe und am Wochenende geöffnet. Pfand: Führerschein oder Ausweis. Einziger Nachteil: Das Rad muss bis 17.30 Uhr zurückgebracht werden, sonst kostet es am nächsten Tag 25 A$. Einen Helm gibt´s dazu, Helmpflicht in Australien. Zunächst will ich wieder etwas Organisatorisches erledigen. Wegen der Weihnachtszeit und Ausgebuchtheit möchte ich mir lieber schon mein Busticket nach und von Phillip Island besorgen. Radele zur Central Bus Station. Gehe zu einem Schalter. Nein, die Dame kann mir kein Ticket ausstellen. Sie weiß nicht, wer der Betreiber ist, außerdem wäre das Melbourne im Bundesstaat Victoria. Ich soll in Melbourne fragen. In Melbourne bin ich aber erst ein Tag vor Abfahrt. Nicht aufgeben. Ich gehe zu einem anderen Schalter. Die Busverbindung habe ich mir im Internet schon rausgesucht und mit Tablet abfotografiert. Zeige es der nächsten Dame. Die findet in ihrem Computersystem den Betreiber und den Zugang zu einem Hin-und Rückfahrticket. 26.80 A$.

Auf zur Radtour. Ich habe mir vorgenommen, am Ufer des River Torrens entlangzuradeln. Der Fluss verläuft zwischen Adelaide und North Adelaide und führt in westliche Richtung bis ans Meer. Über King William Street und durch den Elder Park gelange ich ans Flussufer. Zunächst fahre ich auf der südlichen Seite des Flusses. Es führen immer wieder Brücken über den Fluss. Als auf der Südseite große Gewerbebetriebe ein Radeln direkt am Fluss verhindern, wechsel ich die Seite und fahre auf der nördlichen Seite des Flusses Richtung Westen. Schöne Strecke. Der Fluss schlängelt sich durch die Landschaft, die auf der 15 km langen Strecke bis zum Meer sehr abwechslungsreich ist. Weite parkartige Abschnitte mit vertrocknetem Gras. Ein alter Friedhof mit alten Gräbern und Grabsteinen. Hübsche alte Häuschen und unterschiedliche Wohngegenden. Spiel- und Rastplätze. Unberührte Natur und deutlich mehr Grün am Rand des Flusslaufes. Pferdeweiden. Ich merke, dass ich mich dem Meer nähere, der Fluss wird breiter und es weht mir frischer Wind entgegen. Der Fluss mündet im Pazifik zwischen Henley Beach und Glenelg Beach. Eine halbe Stunde setze ich mich an den Strand. Mehr Zeit bleibt mir nicht, da ich das Fahrrad pünktlich wieder zurückgeben will. Da ich etwas unter Zeitdruck stehe, fahre ich auf der gleichen Seite zurück, andernfalls hätte ich die andere Seite ausprobiert. 17.15 Uhr bin ich wieder im Fahrradverleih-Shop. Jetzt sehe ich erst die verschiedenen Rad- und Wanderkarten, die es ebenfalls kostenlos gibt! Lasse mir die Strecken erklären, man könne auch Abschnitte mit dem Zug fahren und das Rad mitnehmen. Nehme einige Karten mit. Ich habe ja noch einige Tage in Adelaide. Leider bin ich nicht mehr zu einer zweiten Radtour gekommen. Am nächsten Tag wollte ich nicht gleich wieder radeln und an meinen letzten beiden Tagen war es mit 41 °C und 43 °C eindeutig zu heiß. Außerdem werden die Räder nicht an Tagen verliehen, an denen die Temperatur 38 °C + beträgt.

Adelaide, Radtour, 12.12.15
Adelaide, Radtour, 12.12.15
Adelaide, River Torrens, 12.12.15
Adelaide, River Torrens, 12.12.15
Radtour, River Torrens, 12.12.15
Radtour, River Torrens, 12.12.15
Adelaide, Friedhof am River Torrens, 12.12.15
Adelaide, Friedhof am River Torrens, 12.12.15
Adelaide, 12.12.15
Adelaide, 12.12.15
Adelaide, River Torrens, 12.12.15
Adelaide, River Torrens, 12.12.15
Radtour am River Torrens, Adelaide, 12.12.15
Radtour am River Torrens, Adelaide, 12.12.15
Radtour am River Torrens, Adelaide, 12.12.15
Radtour am River Torrens, Adelaide, 12.12.15
River Torrens mündet im Ozean, Adelaide, 12.12.15
River Torrens mündet im Ozean, Adelaide, 12.12.15
Strand Adelaide, 12.12.15
Strand Adelaide, 12.12.15

Abends koche ich mir Essen in der Wohnung und gucke mir Unterkünfte für Fidschi im Internet an. Ich habe noch keinen Plan für Fidschi. Landen werde ich in Nadi gegen 19.00 Uhr. Entschließe mich daher, vorerst in dem Ort zu bleiben und vergleiche die Unterkünfte in Nadi. Kann mich diesen Abend nicht so recht entscheiden und schlafe eine Nacht drüber.
Sonntagmorgen ist meine Entscheidung gefallen, mich stört allerdings, dass es derselbe Preis ist, ob nun eine Person oder zwei Personen das Zimmer buchen. Ich rufe auf Fidschi an und frage nach einem discount, weil ich nur eine Person bin. Nein gibt es nicht. Airport Shuttle? Ja, gibt es. Immerhin werde ich vom Flughafen abgeholt. Wann ich denn wieder abfliegen werde und jenen Shuttle bräuchte? Ich sage, ich wollte noch andere Orte auf Fidschi besuchen, weiß allerdings noch nicht welche. Und frage, ob es einfach ist, auf die Nachbarinseln zu kommen. Ja, und sie könnten mir helfen, dort Unterkünfte zu finden und zu buchen. Das ist ja prima. Buche erstmal vier Nächte in dieser Unterkunft in Nadi. Es ist unheimlich beruhigend zu wissen, dass mein Start auf Fidschi gesichert ist!

Ausflug Kangaroo Island, 14. – 15.12.15
Dienstagabend, 15.12.15, 22.00 Uhr. Bin gerade von meiner zweitägigen Tour nach Kangaroo Island zurückgekommen. Was gab es dort zu sehen? Kängeruhs! Wallabies, Koalas in Eukalyptusbäumen, Seelöwen und das evolutionär interessante Echidna (Ameisenigel, eierlegendes Säugetier). Aber das waren nur die Tiere! Fortsetzung folgt.

Donnerstag, der 17.12.15, mein letzter Tag in Adelaide. Was möchte ich noch sehen? Was schaffe ich bei den heute zu erwartenden 43 °C? Hier kurz mein Plan: Der Botanische Garten soll sehr schön sein. Ich würde gerne noch in die Art Gallery gehen und mir eine Opal-Ausstellung ansehen. Bei letzteren Beiden wäre ich dann auch in klimatisierten Räumen. Geplant, gemacht. Entgegen den Botanischen Gärten von passierten Städte, die ich von Weitem, von der Straße aus, als vertrocknete Felder ausmachte und die den Schluss zuließen, dass sich ein Besuch nicht lohnen würde, ist der Botanische Garten in Adelaide wirklich sehenswert. Grün und nichts Vertrocknetes. Ein großes Gebäude, in dem ein tropischer Regenwald angelegt ist. Wenn man dort wieder herauskommt, ist es im ersten Moment draußen frisch! Ein kleines Museum mit getrockneten Pflanzensammlungen, Produkten aus Pflanzen und aus Pappmaschee nachgebildeten Früchten, die wie echt aussehen.

Nach zwei Stunden ist es mir nun doch draußen zu heiß! Auf zur Art Gallery, die ist nicht weit. Es hat gerade eine Führung begonnen, der ich mich anschließe. Das Tolle an Australien, die Museen und Galerien sind kostenfrei! Die alte Dame, die die Führung macht, ist mit Leidenschaft dabei. Zunächst geht es durch die Räume, in denen die Gemälde von Künstlern, die zu den frühen australischen Siedlern zählten, ausgestellt sind. Die Bilder zeigen die wilde Natur und Bilder aus dem Leben der frühen Siedler. Dann führt sie uns durch die Galerien zu den australischen Expressionisten und zur modernen Kunst. Letzteres ist oft im Gegensatz zu den alten Kunstgegenständen im gleichen Raum aufgestellt. Aborigines Kunst aus verschiedenen Regionen. Asiatische, Islamische und Europäische Kunst. Normalerweise ist wohl eine Führung eine Stunde lang. Die alte Dame ist mit Hingabe dabei und überzieht um eine halbe Stunde. Anschließend gehe ich die Räume noch einmal in Ruhe durch und mache einige Fotos. Das Verrückte hier in Australien, die übertrieben kalte Air-Condition! Wohlweißlich habe ich mir eine Bluse zum Überziehen eingepackt. Nach zwei Stunden Art Gallery bin ich so durchgefroren, dass ich draußen in der Sonne erstmal auftauen muss.

Art Gallery, Adelaide, 17.12.15
Art Gallery, Adelaide, 17.12.15

Anders als in Deutschland, schließen in Australien die Museen und Geschäfte um 5.00 pm. Mir bleibt noch knapp eine Stunde für die Opal-Ausstellung. Die Opal-Ausstellung ist im South Australia Museum, welches gleich neben der Art Gallery liegt. Komisch, diese Ausstellung kostet jetzt 17 A$ Eintritt. Opale, das muss aber was Typisches für Australien sein, ich habe die Aufschrift Opal schon an Juweliergeschäften gesehen und will wissen, was es damit auf sich hat und wie die aussehen. Investiere in Bildung und Eintritt. Die Ausstellung ist interessant. Außer Australien gibt es nur wenige Orte mit Opalvorkommen auf der ganzen Welt. Die besondere geologische Geschichte Australiens hat diese Edelsteine geformt, vorallem das Gebiet um Coober Pedy. Coober Pedy liegt im Outback, ungefähr auf halber Strecke zwischen Alice Springs und Adelaide. In der Ausstellung gibt es alte Fotographien und Filme zu den Opalminen und Behausungen zu Pionierzeiten. Wegen der Sommertemperaturen bis auf über 40 °C lebten und leben die Einwohner in unterirdischen Wohnhöhlen und arbeiten in alten Minenschächten. Und dann gibt´s natürlich verschiedene Opale und Schmuckstücke zu bewundern. Die besondere Struktur der Opale kann man sich auch unter dem Mikroskop ansehen.
Der Ort Coober Pedy ist mir auch schon in den Tourenkatalogen zu Australien aufgefallen. Angebotene Touren von Adelaide nach Alice Springs oder umgekehrt, führen über Coober Pedy, das direkt am Stuart Highway liegt. Ich finde es ein bisschen schade, dass ich nicht einmal durch die Mitte durch, durch Australien gereist bin, sondern von Alice Springs nach Cairns geflogen bin. Aber wäre ich erst von Adelaide nach Cairns geflogen, hätte mich im Norden wahrscheinlich voll die Regenzeit erwischt und ich wäre nicht in den Daintree Rainforest und zum Schnorcheln am Great Barrier Reef gekommen. Außerdem gab mein 30-Tage-Rundreise-Paket das nicht her. Jetzt im Dezember ist es eindeutig zu heiß in der Wüste um Coober Pedy. Um sich eine Vorstellung zu machen, wie es dort aussehen muss, der Film Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel hatte Coober Pedy als Drehort.
Mein letzter Tag in Adelaide, ich esse in einer Tapas Bar in der Leigh Street zu Abend, eine Art Kartoffelauflauf. Abends gewaschene Wäsche zusammenpacken und packen. Morgen geht´s mit dem Zug „The Overland“ zurück nach Melbourne.

Adelaide, Rundle Mall, 16.12.15
Adelaide, Rundle Mall, 16.12.15

 

 

 

2 Gedanken zu „Von Melbourne nach Adelaide“

  1. Hallo liebe Nachbarin,
    lese immer wieder gerne etwas über Deine Zeit in der großen, weiten Welt,- hört sich ja teilweise doch etwas stressig an,
    aber um diese Menge an neuen bunten Bildern beneide ich Dich schon, – hier im grauen + regnerischen Hamburg !
    Ich wünsche Dir ein schönes Weihnachtsfest in der Ferne,
    liebe Grüße von Marlies

  2. Hallo Petra,
    hier ist Deine Reisebegleiterin aus dem Northern Territory.
    Bin leider erst heute dazu gekommen, Deinen Reisebericht zu lesen. Ich hatte den Zettel mit der Adresse verlegt. Ich habe mich sehr gefreut, lesen zu können, wie Deine Reise weiterging. Da hätten wir uns noch einige Male treffen können, zum Beispiel in Cairns. Unsere Tochter ist in Cairns zu uns gestoßen und wir sind mit dem Mietauto bis Brisbane gefahren. Es war toll! Wir waren auch zum Schnorcheln am Reef, aber darüber geflogen sind wir leider nicht. Seit dem 15.11.2015 sind wir wieder in dem kalten Deutschland. Ich beneide Dich um Dein Sonntagsjahr! Mache weiter so! Wir wünschen Dir ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2016! Viele Grüße Gerhard und Gisela aus der Nähe von Darmstadt

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