Tahiti
Ich bin in Papeete auf Tahiti gelandet. Tahiti-Zeiteisen 30.3.16 21.45 Uhr. Irre, ich habe zuletzt am 30.3.16 um 21.45 Uhr von Auckland, Neuseeland gepostet. In der Zwischenzeit habe ich gepackt, die Nacht zum 31.3.16 geschlafen, zuende gepackt, im Hotel ausgecheckt, gefrühstückt, bin fast eine Stunde zum Flughafen gefahren, habe vier Stunden auf dem Flughafen Auckland verbracht, bin fünf Stunden von Auckland nach Tahiti geflogen. Zusammengerechnet sind 23 Stunden vergangen. Ich lande in Tahiti und es ist wieder der 30.3.16 21.45 Uhr! Tahiti liegt im Moment 23 Stunden hinter der Zeit von Neuseeland. Demnächst stellt Neuseeland die Uhr von Sommerzeit auf Winterzeit um. Dann wären es nur noch 22 Stunden. Das nächst Interessante ist, auf Tahiti liege ich jetzt genau 12 Stunden hinter der Zeit von Deutschland (Sommerzeit wohlgemerkt). Mit meiner Reise um die Welt bin ich jetzt dennoch schon ein Stückchen auf dem Rückweg. Warum? Die Sommerzeit ist schließlich nicht Deutschlands Normal-Uhrzeit. Nach Normal-Uhrzeit liegt Tahiti 11 Stunden hinter der Zeit von Deutschland. Tahiti hat keine Zeitumstellung zwischen Sommer- und Winterzeit. Konnt jeder mir folgen?
Auf Tahiti zu landen, ist echt ein Highlight für mich. Mitten im Pazifischen Ozean!
Und ich wurde abgeholt vom Flughafen. Von Laurence. Ich habe mir für die ersten fünf Tage über Airbnb eine Unterkunft gebucht. Und die Gastgeberin Laurence hat mich vom Flughafen abgeholt. Sie hat mich gleich vom Foto her erkannt, ist auf mich zugekommen und hat mir eine Blumenkette um den Hals gelegt. Die Unterkunft ist ein kleines Gästehaus, sehr hübsch und farbenfroh, und mit WiFi/Internet! Und das nächst Gute, ich brauche mir keinen neuen Adapter kaufen. Die deutschen Stecker passen in die Steckdose! Es ist inzwischen schon weit nach Mitternacht, Gute Nacht.
Donnerstag der 31.3.16 läuft zum zweiten Mal für mich ab, nur an einem anderen Ort auf der Welt. Ärgerlich, den Tag, den ich mehr habe, habe ich halb verschlafen. Meine Unterkunft ist nicht weit vom Zentrum Papeete entfernt und ich mache mich mittags auf den Weg ins Zentrum von Papeete. Hungrig bin ich und kehre in einer Brasserie ein. Speisekarte in Französisch. Im Gegensatz zu meinen letzten Monaten esse ich heute etwas völlig anderes: Camembert mit Kartoffeln, Schinken und Baguette. Anschließend suche ich die Touristeninformation auf. Dort bekomme ich Stadtplan, Inselkarte und die Antwort auf meine Frage hinsichtlich eines öffentlichen Busses auf der Insel. Den Bus kann man vergessen. Es fährt zwar ein Bus, es gibt aber keinen Fahrplan. Die Busfahrer fahren, wie ihnen zumute ist. Ich würde 30 oder sogar 60 Minuten an den Busstopps stehen und keiner weiß, wann der nächste Bus kommt. In solch einem Fall müsste man sich dreimal überlegen, überhaupt irgendwo aus dem Bus auszusteigen, bloß dann, kann man sich nichts ansehen. Einzige Alternative ist ein Auto zu mieten. Ich verlasse die Touristeninformation mit dem günstigsten Autovermieter-Flyer. Bummele noch ein wenig durch die Stadt und weiß eigentlich, ich möchte für morgen ein Auto haben. Sollen die in der Touristeninformation doch für mich dort anrufen. Kehre wieder um. Sie stellen mir ihr Telefon zur Verfügung. Das günstigste Auto für 4200 F (35 Euro) steht die nächsten Tage nicht zur Verfügung. Ich könne ein Automatic Fiat Punto für 9000 F (75 Euro) mieten. Das müsse ich mir noch mal überlegen. Ich bekomme einen zweiten Flyer von der Avis-Autovermietung. Diese liegt nicht weit entfernt und ich gehe dort hin. Das günstigste Auto kostet 10900 F pro Tag, zwei Tage 18530 F. Das ist nicht wirklich besser und ich verlasse den Laden auch mit einem „… think about it …“. Ich gehe zurück zu meiner Unterkunft. Dann denke ich wieder, nützt ja nichts, ich will schließlich was sehen. Suche Laurence auf, um sie zu fragen, ob sie bei der ersten Autovermietung anrufen könnte, und ob sie auch fragen könnte, ob die das Auto vorbei bringen können. Was für eine gute Idee Laurence zu fragen! Sie und ihr Mann Luc bieten zwei Autos für die Gäste an. Einen alten Jeep, der innen nicht mehr schön ist, für 3800 F und ein anderes Auto für 4800 F, nur hat sie von diesen die Autoschlüssel verlegt. Ich finde den weißen Suzuki Jeep super und miete ihn für zwei Tage!
Freitag, 1.4.2016
Heute bin ich mit dem Jeep einmal um die Insel gefahren. Tahiti hat die Form wie eine nach rechts umgekippte 8, wobei der nach unten gekippte obere Kreis der 8 deutlich kleiner ist. Der große Teil von Tahiti heißt Tahiti nui, der kleinere Teil heißt Tahiti iti. Direkt an der Küste entlang verläuft eine Straße einmal um Tahiti nui, Umfang 120 km. Entlang der Straße sind Kilometersteine aufgestellt. In Papeete bei der Kathedrale ist der Nullpunkt und von dort ausgehend werden in beiden Richtungen die Kilometer gezählt. Entlang beider Küsten, egal ob Ost- oder Westküste, liegt auf Kilometerstand 60 der Ort Taravao, wo es an zwei Stellen nach Tahiti iti rübergeht. Um Tahiti iti führt die Straße nicht ganz herum. An beiden Küstenlinien ist die Straße nur 20 km lang. Auf Tahiti iti muss man also auf derselben Straße zurückfahren. Um Tahiti iti kommt man also an jeder Küste nur gut zur Hälfte herum.
Ich bin von Papeete aus im Uhrzeigersinn gestartet, bin also zunächst die Ostküste entlanggefahren. Der urbane Raum zog sich ungefähr 15 km lang hin. Dann wurde es deutlich ruhiger. Links der pazifische Ozean. Meistens lag nur ein schmaler grüner mit Bäumen und Palmen bewachsener Streifen zwischen Straße und Meer! Rechts saftig grüne Natur und die grünen Berghänge. Es ist bewölkt und regnerisch, daher liegt der obere Teil der Berghänge in den Wolken. Die Dörfer und vereinzelten Häuser liegen links und rechts der Straße. Im Inneren der Insel sind die Berge und dichtester Regenwald, dort gibt es keine Straßen. Lediglich ein paar Straßen führen ein kurzes Stück hinein. Diese sind in den wenigsten Fällen geteert. Auch gibt es kaum Häuser im Inneren der Insel. Das Landleben spielt sich rechts und links entlang der Hauptstraße ab. Was auffällt, sind die vielen Kirchen, jedes Dorf hat mindestens zwei Kirchen, angestrichen in frischen Pastellfarben, gelb, rosa, orange, hellblau. Die Häuser sehen deutlich besser aus als auf Fidschi. Auch haben sie Fenster und Türen. Es sieht hier zwar auch alles arm aus, es ist aber kein Vergleich zu Fidschi. Auch sitzen die Menschen nicht auf dem Boden. Die Häuser sehen aber auch, was den sozialen Status angeht, sehr unterschiedlich aus. Ab und zu halte ich an, um Fotos zu machen. Ärgerlich es fängt richtig heftig an zu regnen. Anhalten und Aussteigen macht wenig Sinn. Es wird mal weniger mit dem Regen und es wird wieder mehr. Auf einmal geht der Scheibenwischer nicht mehr! Umkehren habe ich nun gar keine Lust. Vielleicht hört der Regen ja auf oder der Scheibenwischer geht irgendwann wieder. It is not so much fun bei Regen ohne Scheibenwischer! Bei den vielen Kurven, den ab und zu kommenden Serpentinen und den vielen Schlaglöchern kann man eh nicht schnell fahren. Nach 60 km komme ich in Taravao an. Da sieht mir doch plötzlich etwas nach einer Werkstatt aus. Im hintersten Tahiti sprechen die wenigsten Englisch. Auch niemand in der Werkstatt. Mit Zeichensprache kann ich trotzdem mein Problem mitteilen. Der Mechaniker ruckelt an verschiedenen Stellen etwas herum, und der Scheibenwischer geht wieder! In diesem Ort gibt´s Mc Donalds. Vorteile, schnell, günstig und man kennt es. Für heute, meine Wahl. Die Abfahrt für die Nordostküste von Tahiti iti habe ich verpasst. Beide Straßen hätte ich heute eh nicht mehr geschafft. Mit meinen ganzen Stopps und der mit Schlaglöchern übersäten Straße komme ich mit 50 bis 60 km/h nur langsam voran. Ich nehme die zweite Abfahrt nach Tahiti iti und fahre die Südwestküste soweit wie die Straße geht. Es hat aufgehört zu regnen und die Sonne kommt sogar ein bisschen durch. Diese Straße bis zum Straßenende in Teahupoo ist klasse. Es gibt links und rechts so viel zu sehen. Rechts das Meer, in kleinen Buchten Boote, die Häuser und Menschen rechts und links der Straße und links die aufsteigenden grünen Berghänge. In Teahupoo Fotostopp und Umkehren, den gleicher Weg zurück. Wieder ein Stück durch Taravao. Wahnsinn, links und rechts neben der Straße nur Wasser. Links der Ozean, rechts ebenfalls Wasser. Die Straße ist ohne Geländer. Im Dunkeln möchte ich hier nicht fahren! Jetzt geht es die 60 km entlang der Westküste zurück nach Papeete. Es sind zwar nur 60 km, aber ich rechne mal, dass ich zwei Stunden brauchen werde. Inzwischen ist es schon 16.00 Uhr. Um 18.00 Uhr wird es dunkel und es gibt hier keine Dämmerphase. Innerhalb von 10 Minuten ist es dunkel! Da ich Papeete nun auch noch nicht so gut kenne, möchte ich ungern im Dunkeln dort umherirren. Ich bin daher nur noch wenige Male angehalten, Supermarkt, Snackpause, Fotostopp. Gutes Timing, bin 18.00 Uhr in Papeete und mit Google Map und GPS finde ich auf Anhieb meinen Weg durch Papeete zu meiner Unterkunft, Ankunft 18.10 Uhr.
Abends koche ich mir etwas. Meine Unterkunft ist toll! Die Unterkunft ist mit offener Küche. Offen meint, offen zum Garten und Swimming-Pool, lediglich überdacht. Keine Hostelküche! Es ist eine farbenfrohe nette kleine Küche mit zwei Tischen. Wobei, hier sind nur maximal sechs weitere Gäste. Jedes Zimmer hat ein Fach in einem Vorratsschrank und ein Regal im Kühlschrank. Darüber hinaus stellt Laurence gratis Lebensmittel zur Verfügung, Bioeier von ihren frei rumlaufenden Hühnern, selbstgemachte Marmelade von ihrer Mutter und tropische Früchte und Avocado aus ihrem Garten.
Tahiti, unterwegs mit Suzuki Jeep, Westküste, 1.4.16
Samstag, der 2.4.16
Ich habe den Jeep einen zweiten Tag. Heute fahre ich anders herum, entgegen den Uhrzeigersinn. Das Museum von Tahiti und seiner Inseln soll gut sein. Es liegt in Punaauia. Also biege ich bei der Abfahrt Punaauia Centre ab. Eine schlechte Straße führt ins Zentrum. Bei einem Imbiss halte ich an und frage nach dem Museum. Ohne der französischen Sprache mächtig zu sein, ist es nicht so ganz einfach. Eine Kundin bietet mir an, ich solle ihr folgen, sie würde in die Richtung des Museums fahren. Es geht noch ewig lange durch Punaauia. Sie fährt bis zum Museum vor. Beim Museum scheint heute viel los zu sein. Der Parkplatz ist vollgeparkt. Dann weist mich jemand ein, ich solle auf den Rasen vor dem Museum parken. Nach mir bekommen die nächsten Besucher auch diese Aufforderung. Ich schau mir also die Ausstellung an. Diese handelt von der Entstehung der fünf Archipele von Französisch Polynesien und der Besiedelungsgeschichte. Natürlich in Französisch, leider ist nicht alles ins Englische übersetzt. Des Weiteren wird man über Flora und Fauna informiert. Daneben gibt es Ausstellungsstücke der frühen Polynesier wie Kanus, Statuen, Korbflechtarbeiten und Gebrauchsgegenstände. Große Schwarzweißfotos zeigen die frühen Begegnungen der Europäer mit den Einheimischen und die damalige Umgebung. Mich wundert doch sehr, Französisch Polynesien ist nicht unabhängig und gilt als französisches Überseegebiet. Das es das heute noch gibt, und gerade Frankreich!? 1958 soll es eine Abstimmung gegeben haben, in der die Bevölkerung sich mit Mehrheit dafür ausgesprochen haben soll, zu Frankreich gehören zu wollen. Dafür haben sie den französischen Pass. Können also jederzeit nach Frankreich gehen, was wohl auch viele junge Menschen zum Studieren machen. Seit 1984 gilt Französisch Polynesien als autonom. Sie haben ihren eigenen Präsidenten und 50 Minister bei insgesamt 250000 Einwohnern! Einige Dinge liegen in der Hand Frankreichs wie Außenpolitik, Justiz und Innere Sicherheit. Der Regierungsapparat Französisch Polynesiens wird von Frankreich bezahlt, da Frankreich noch bis 1998 Atomtests auf einem Atoll durchgeführt hat, das jetzt menschenleer und nuklear verseucht ist. Auch bekommt Französisch Polynesien Gelder von Frankreich. Die Einwohner sind EU-Bürger, sie nehmen an den EU-Wahlen teil, haben aber nicht die gleichen Rechte wie die EU-Bürger in Europa, sie dürfen nicht überall in Europa leben und arbeiten. Reisen ist bildend! Damit hätte ich mich sonst nicht auseinandergesetzt!
Ich habe geschrieben, dass der Parkplatz vor dem Museum voll ist. Die Masse der Besucher ist nicht im Museum. Hinterm Museum ist ein Tattoo-Festival. Tätowierungen gehören zur Kultur der Polynesier. Auch in Neuseeland hatte ich schon mitbekommen, dass die Tattoos bei den Maori eine hohe Tradition haben. Wer zum Tattoo-Festival möchte, muss nochmal Eintritt zahlen. Interessiert mich jetzt nicht so und ich will schließlich um die Insel fahren. Als ich vom Parkplatz runterfahre – das gibt´s doch nicht – treffe ich zwei junge Deutsche, Johannes und Sina, wieder, die ich vor zwei Tagen bei meinem Bummel durch Papeete kennengelernt habe. Sie tragen ihren Backpack auf dem Rücken und suchen eine Mitfahrgelegenheit nach Papeete. Nur, dass ich dort gerade herkomme. Ich setze meine Runde um die Insel mit dem Jeep fort. Da bin ich ganz durch Punaauia gefahren, jetzt registriere ich, es gibt dicht beim Museum eine Ausfahrt zur Hauptstraße. Kurzes Stück südlich von Punaauia, auf Kilometerstand PK 18 liegt der beste Strand, den ich auf Tahiti gesehen habe, Plage (franz. = Strand) Vaiava. Kurzer Stopp. Hier sind keine Touristen, nur Einheimische. Ich überlege, ob ich Zeit erübrigen kann, für einen kurzen Sprung ins Wasser. Nachdem ich ein paar Fotos gemacht habe, entscheide ich mich jedoch weiterzufahren, da ich erst ein Achtel meiner geplanten Strecke zurückgelegt habe. Mein nächster Stopp lässt nicht lange auf sich warten. Nur zwei drei Kilometer weiter. Heute, wo ich das zweite Mal auf der Insel unterwegs bin, fallen mir die Hinweisschilder besser auf. Und zwar eins mit Hinweis auf den archäologischen Tempel Marae de Arahurahu. Die Anlage ist nicht weit ab von der Hauptstraße und auch nicht groß, lediglich eine alte Steinskulptur und die Reste einer Tempelruine gibt´s zu sehen. Entlang der Westküste kommen immer mal wieder die roten Segelhinweisschilder mit dem Hinweis eines Plage (franz. = Strand). Es sind kleine Strände, ohne Touristen, und heute am Samstag voll von Einheimischen. Hier sind keine Hotels. Die Hotels auf Tahiti sind lediglich in Papeete, in Richtung Süden gibt´s laut Karte vereinzelt welche bis maximal 15 km außerhalb von Papeete und in die andere Richtung, Richtung Nordost gibt´s laut Karte nur noch eins das Radisson ca. 10 km entfernt. Die meisten Touristen kommen lediglich in Tahiti an, fliegen weiter nach Bora Bora – ich habe gehört, der teuerste Urlaubsort überhaupt – bleiben maximal ein zwei Nächte in Papeete und fliegen wieder ab von Papeete. Ich setze meine Autofahrt fort. An den nächsten vier Hinweisschildern, einer Grotte, ein weiterer Tempel, das Gauguin Museum (soll laut Touristeninformation eh geschlossen sein) und ein botanischer Garten, fahre ich vorbei, andernfalls komme ich heute im Hellen nicht mehr rum um die Insel. Kurz vor Taravao, direkt am Ozean gelegen, ist ein Crepes-Stand und ich lege eine Essenspause ein. Eigentlich ist mein Plan gewesen, an diesen Tag die Nordoststraße auf Tahiti iti hin- und zurück zufahren. Beim Vergleich der verbleibenden Stunden bis es dunkel wird und der Zeit, die ich inklusive zum Befahren von Tahiti iti benötige, käme heraus, dass ich nicht vor Einbruch der Dunkelheit zurück in Papeete bin. Im Dunkeln zu fahren macht für mich wenig Sinn, da ich dann auch nichts von Tahiti sehe. Also lasse ich für heute Tahiti iti aus und plane das Auto an meinem letzten Tag vor Abflug erneut zu mieten. So kann ich heute in Ruhe ohne Hetze die Ostküste mit Zwischenstopps zurück nach Papeete fahren. Gestern bei Regen und ohne funktionierende Scheibenwischer war das Fahren und Begucken schließlich nicht so genussvoll. Die Ostküste soll generell regenreicher sein. Heute regnet es nicht und ich begucke mir die etwas weniger besiedelte Ostküste. Die Natur wirkt auf dieser Seite noch uriger, die Straßen sind kurvenreicher und vereinzelt mit Serpentinen. Die Meereswellen erscheinen mir hier höher, die Einheimischen sind mit Surfbrettern am Wellenreiten. Um Tahiti herum ist das Korallenriff nicht vollständig geschlossen. Es ist ein geologischer Prozess. Auch die Vulkaninsel Tahiti versinkt mit einer Geschwindigkeit von 0,25 mm pro Jahr im Meer und im gleichen Prozess wird über Jahrtausende der Korallenriffsaum um das Zentrum von Tahiti ausgebildet. Habe ich heute im Museum gelernt! An schönen und interessanten Stellen stoppe ich um Fotos zu machen. Stellen, an denen der Blick auf den Ozean schön ist, der Blick auf die Berghänge und die Natur schön ist oder um die Häuser der Menschen zu fotografieren. Mein Geruchsinn nimmt den Qualm in der Nähe von Häusern wahr. Es geht gegen Abend, die gesamte Bevölkerung scheint abends Barbecues zu machen. Perfektes Timing, mittig in der zehnminütigen Dämmerphase um 18.05 Uhr komme ich in meiner Unterkunft an.
Fortsetzung folgt.
Moorea
Bin heute Abend, Sonntagabend den 10.4.16, von der Insel Moorea, eine Nachbarinsel von Tahiti, zurückgekommen. Ich war ab Montag den 4.4.16 sechs Tage auf Moorea. Ein Traum!! Das Internet war dort schlecht, daher konnte ich nichts Neues posten. Ich habe es aber auch nicht geschafft, offline weiterzuschreiben.
Heute Abend nur kurze Stichpunkte:
Tolle Strände! Kristallklares türkisblaues Wasser! Was man sonst als blaue Lagune kennt – etwa eine teichgroße Fläche von azurblauen Wasser – geht einmal rund um Moorea. In der Ferne beobachtet man, wie rund um die Insel die Wellen des Pazifiks sich am umliegenden Riff brechen. Zwischen dem türkisblauen Wasser der Lagune und dem blauen Wasser des Ozeans erscheint die weiße brechende Welle, die sich weiß aufschäumend entlang des Riffs fortsetzt. Faszinierend, konnt ich immer wieder minutenlang zusehen!
Im Ort Maharepa hatte ich eine tolle Unterkunft, auch wieder über Airbnb bei Isabelle und Frederic. Supersupernett! Die beiden haben mir auch ein Auto zur Verfügung gestellt. Dies habe ich an zwei Tagen genutzt und bin einmal so rum und einmal andersrum um die Insel gefahren. Es führt eine Straße einmal um die Insel. Umfang 65 km. Der Tag ging jedesmal drauf mit meinen zahlreichen Stopps.
Im Inneren der Insel sind Berge, grüne Berge und zerklüftete Berge. Der Anblick Mooreas ist faszinierend, ob von See aus ankommend oder abfahrend von der Fähre aus. Oder von der Straße beim Umrunden aus. Oder beim Schwimmen von der Lagune aus. Je nachdem wie die Sonne steht, erscheinen die Berge leuchtend grün oder silhouettich grau.
Und ich war wieder mal Schnorcheln. Aber diesmal mit Mantarochen und Haien! Das ist hier völlig normal und ungefährlich. Habe sechs Mantarochen und ungefähr acht Haie gesehen. Die Haie schwimmen an einem vorbei, die waren schätzungsweise 1,2 – 1,4 m groß. Der größte Hai im Riff soll 1,6 m sein. Und die Mantarochen, die kommen fast wie Hunde und Katzen an einem heran und man hat das Gefühl, die wollen gestreichelt werden. Und natürlich gab´s wie üblich Korallen und die vielen kleinen und mittelgroßen bunten Fische zu sehen.
Nächstes Mal mehr!
12.4.16 Mein Flug in der Nacht vom 11. zum 12.4.16 zur Osterinsel wurde gestrichen. Zusätzliche Übernachtung im supernoblen Hotel in Papeete auf Kosten der Airline! Mein Flug geht heute Nacht zur Osterinsel. Demnächst mehr.
Liebe Marei,
Super schöne Bilder und du siehst so wunderbar entspannt aus.
Lass es dir weiter so gut gehen
❤️ Grüße Dorothee
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