Darwin und die National Parks bei Darwin
Ich bin das erste Mal in meinem Leben in Australien. Ich habe gerade nicht viel Zeit zum Schreiben. Bin heute (Mi, 21.10.15) von einer dreitägigen Tour in die Tropical Woodlands zurückgekommen und morgen früh starte ich zu einer 7-tägigen Tour Richtung Alice Springs und Ayers Rock. Was ist die letzten Tage passiert?
Irgendwann um Mitternacht bin ich am 16.10.15 in Darwin angekommen. Wenn ich von der Sydney-Uhrzeit (9 Stunden weiter als Deutschlands Sommerzeit) eine Stunde abziehe, bin ich um 23.45 Uhr am Freitag gelandet. Mit Taxi zum Youth Shack, Backpackerhostel, in Mitchells Street, laut, laute Musik am Pool, mein Fenster zur Poolseite. Aber immer noch besser als das Zimmer zur anderen Seite. Dort lauter Air-Condition-Apparat auf dem Balkon für Räume unter mir.
Samstag, 17.10.15, ausgeschlafen, 10.00 Uhr. Für die nächsten 30 Tage habe ich eine Rundreise gebucht, schon von Deutschland aus. Aus Kostengründen habe ich share room gebucht. Ich dachte, wenn ich die Leute der Gruppe kenne, geht das. Die Rundreise startet ab heute und hat die ersten zwei Nächte in diesem Hostel. Das heißt, ich müsste jetzt meine Sachen zusammenpacken und in ein Viererzimmer umziehen. Keine Lust. An der Rezeption frage ich, ob ich in dem Zimmer die nächsten zwei Nächte bleiben kann. Ja, ich kann und zahle die Differenz. Es ist sehr heiß hier in Darwin. Die Post hat bis 12.00 Uhr auf. Ich gebe noch mal ein Packet auf mit 1,5 kg Klamotten, die ich hier bei der Hitze mindestens die nächsten vier Monate nicht brauche. Das mit den Klamotten habe ich nicht optimal gelöst. Ich habe für mein Sonntagsjahr Lieblingsklamotten eingepackt. Das nächste Mal würde ich alte warme Klamotten für Südafrika einpacken. Diese würde ich zum Ende der Südafrikareise wegwerfen. Und ich würde in Südafrika, wo Klamotten unglaublich günstig sind, T-Shirts, Tops, Shorts etc. für Australien einkaufen.
Nach der Post wichtige Dinge eingekauft wie Zahnpasta, Shampoo, Deo, Wasser, Müsli, Joghurt, Bananen, SIM-Karte fürs Tablet. Im Vodafon-Shop wohlgemerkt! Mittagessen: Kängeruh-Lasagne, hett mi schön smeckt. Bummel durch Darwin. Mir fällt der Film „Australia“ ein, in dem die Rinder aus dem Outback nach Darwin zum Hafen und auf das „verdammt große Eisenschiff“ getrieben wurden. Ich komme die Strandseite entlang, mittelmäßig schön. Das Denkmal am Wasser erinnert an sämtliche Kriege, in denen Australien involviert war, viel zum zweiten Weltkrieg. Houses of Parliament, Court, Goverment house. Die Waterfront liegt darunter am Wasser. Ein Lift führt bequem hinunter. Die Waterfront, moderne Bauten mit Geschäften und Restaurants, darüber Wohnungen. Bei der Waterfront, Erinnerungstafel zum Bombenangriff durch die Japaner im zweiten Weltkrieg. Von dem Bombenangriff wusste ich auch, aber nicht aus der Schule, sondern aus dem Film „Australia“. Abends Schwimmen im Pool des Hostels: 90 Bahnen * 14 m= 1250 m.
Sonntag, 18.10.15, ausgeschlafen, 10.00 Uhr. City-Sightseeing mit roten Doppeldecker-Bus. Erst um 12.00 ab Tourist-Information-Center gestartet. Hop-off beim Northern-Territory-Museum. Vieles über Darwin und Umgebung: die Tiere. Kunst. Über den Wirbelsturm Tracy im Dezember/Weihnachten 1974, der die Stadt weitgehend zerstört hat. Darwin wurde durch die Bombenangriffe der Japaner im zweiten Weltkrieg komplett zerstört, Dezember 1974 der Wirbelsturm Tracy. Darwin hat keine historischen Bauten, Darwin ist eine moderne Stadt.
Wundere mich über die Uhrzeit. Checke Weltuhr, Darwin ist 1,5 Stunden vor Sydney-Uhrzeit, also 7,5 Stunden weiter als die deutsche Sommerzeit. Hätte nicht gedacht, dass es Komma-Fünf-Stunden-Abstufungen gibt.
Montag, 19.10.15, morgens 6.40 Uhr werde ich abgeholt zur dreitägigen Tour in die Tropical Woodlands bei Darwin. Der Bus ist ein Truck. Ich werde als letztes abgeholt und, es ist kaum zu glauben, aber wahr, nur noch vorne neben den zwei Tourguides ist ein Platz für mich frei. Hinten im Bus sind vier Dänenpaare, zwei deutsche Paare und drei Singles.
Litchfield National Park:
1.) Florence falls, Wasserfall, Schwimmen
2.) Buley Rockhole, Kaskadenfälle, Schwimmen
3.) Wangi falls, Wasserfall in ein großes Becken. Am Rand Krokodilwarnung (Freshwater crocodiles). Ich lass das lieber mit dem Schwimmen. Einige schwimmen trotzdem. Bin durch den Wald und oben über den Wasserfall gewandert. Furchtbar heiß! Nach dem Litchfield National Park führte die Strecke Richtung Mary River National Park und über den Mary River, der voll mit Salzwasserkrokodilen ist. Die Tourguidin Flack verlässt immer mal wieder die Hauptstraßen und fährt mit dem Truck sogenannte Dirt Roads entlang. Straßen ohne Teer, lediglich der rote Boden. Diese Straßen brettert sie mit 100 Sachen entlang, hinter uns eine lange große Staubwolke. Unser Camp für diese Nacht liegt zwischen dem Mary River National Park und dem Kakadu National Park. Camping in Zelten mit Betten. Die Tourguides haben das Dinner zubereitet.
Dienstag, 20.10.15
1.) Morgens Bootsfahrt auf dem Billabong im Mary River National Park, vier Krokodile gesehen und viele Vögel.
2.) Mamukala wetlands, Vögel beobachtet, furchtbar viele lästige Fliegen.
3.) Fahrt entlang der nördlichen Straße quer durch den Kakadu National Park bis ans östliche Ende. Dort angekommen, ist der Programmpunkt, eine Wanderung während der Mittagshitze auf einen Rock um historische Felsmalereien zu besichtigen: Ubirr Rock Art Site. Es sind 38 °C im Schatten. Das Wandern wäre in undefinierbaren höheren Temperaturen, ohne Schatten. Ohne mich. Das ist mir zu heiß. Ich bin in der Nähe des Buses in einem schattigen Plätzchen mit Bänken und Tisch sitzen geblieben.
4.) Bowali-Visitor-Center: Ausstellung zur Kultur der ansässigen Aborigines, Kunst der Aborigines.
5.) Sonnenuntergang bei Yellow Waters, nicht weit vom Camp.
Camping im Kakadu National Park.
Mittwoch, 21.10.15
1.) Wanderung zu Maguk Waterfalls im Kakadu National Park, lästige Fliegen, Schwimmen beim Wasserfall
2.) Museum Culture Center, über die früheren und ansässigen Aborigines in der Gegend.
Mittagessen im Camp, Schwimmen im Pool, 16.00 Uhr Abfahrt, zurück nach Darwin. Übernachtung in Darwin, Youth Shack.
Fahrt von Darwin nach Alice Springs
Donnerstag, 22.10.15
Ich habe 30 Tage Rundreise gebucht. Auf der ersten dreitägigen Tour habe ich erst mitbekommen, dass sich die 30 Tage aus verschiedenen Bausteinen zusammensetzt. Anders ausgedrückt, aus wechselnden Gruppen zusammensetzt. Die ersten zwei Tage der 30 Tage waren die zwei Tage in Darwin by my own. Der zweite Abschnitt waren die drei Tage mit Litchfield-, Mary-River- und Kakadu National Park. Die Gruppe war top, die TourguideIn Flack ging so, ihr Freund Rob, der assistierend dabei war, war super. Obwohl mit der Reise bis zum Kakadu National Park schon ein Fünftel der Strecke bis Alice Springs zurückgelegt war, wurde ich mit neun Anderen, die nur drei Tage National Parks um Darwin gebucht hatten, am Mittwochnachmittag mit einem anderen Bus nach Darwin zurückkutschiert. Nach einer weiteren Übernachtung in Darwin bin ich seit heute Morgen mit meiner neuen Gruppe unterwegs. Heute ist Donnerstag der 22.10.15, und ich sitze hier in einem Kitchenzelt in einem Camp Nähe Katherine. Warte mit 10 Backpackern, die zu 90 % halb so alt sind wie ich, der zweitälteste dieser Gruppe folgt nach mir mit 36 Jahren, auf das Abendessen, welches der Tourguide Sam zubereitet. Musik ist an, laut, und eine Musik, die 20 bis 25 jährige hören. Ab und an sind auch Stücke dabei, die mir gefallen. Als die Tour heute Morgen startete und ich die jungen Leute sah, meinte ich zum Tourguide, das kann nicht meine Tour sein. Ich habe nicht Young Explorer gebucht. Ich habe für „Ältere“ gebucht. Doch, ich sei auf seiner Liste. Im Bus, vorne der Platz war noch frei, fange ich wieder an, das kann nicht sein. Ich hätte extra drauf geachtet, nicht in einer Gruppe, die bis 35 Jahre limitiert ist, zu reisen. Wär ja auch gar nicht gegangen bei meinem Alter. Meine Tour sei laut Katalog für relativ Ältere. Er wird richtig wütend und unfreundlich, läuft rot an, er hätte mir das jetzt schon viermal erklärt, es gibt keine andere Tour/Gruppe. Ich mein dann, na er würd mir das jetzt maximal das dritte Mal sagen. Da flippt er total aus. Ich will es ja nur erklärt haben, warum ich hier gelandet bin. Es gibt Situationen, da führt weiteres Reden zu Nichts. Dies ist so eine. Ich sage nichts mehr.
Die Strecke führt entlang des Stuart Highways Richtung Katherine. Der Ort Katherine liegt südlich des Nitmiluk National Parks. Der Nitmiluk National Park schließt südlich direkt an den Kakadu National Park an. Tankstellenstopp, ich trau meinen Augen kaum, zur gleichen Zeit am selben Ort kommt der Truck mit meiner alten Gruppe vorbei, die nur noch aus sechs Mitgliedern besteht. Ich freue mich total einige wiederzusehen, vor allem Gisela und Gerhard aus der Nähe von Darmstadt und Rob. Ich klage ein wenig mein Leid, jetzt in dieser Youth-Gruppe sein zu müssen. Mein Hin-und Her-Kutschiertwerden nach und von Darwin machte auch wenig Sinn. Hätt ich doch hier umsteigen können. Meine alte Gruppe fährt nicht nach Alice Springs, sondern morgen zurück nach Darwin.
Meine Befürchtung, mit zig Leuten, und dann auch noch mit 20-jährigen, ein Dorm oder Zelt teilen zu müssen, hat sich insofern in Luft aufgelöst, als ich erfahre, dass es gar keine Zelte gibt. Wir schlafen draußen, im Swag, unter freiem Himmel. Ich wusste vorher nicht einmal, was ein Swag ist. Es ist eine Kombination aus leichter Matratze und Schlafsack. Hilfe! Es geht weiter Richtung Nitmiluk National Park zu den Edith Falls. Ein Wasserfall plätschert in ein großes Becken. Eine Stunde bis zum Lunch haben wir Zeit zum Schwimmen. Herrlich großes Becken, umgeben von Felswänden, grüner Natur und dem Wasserfall. Ich komme aus dem Wasser, wen treffe ich wieder? Meine alte Gruppe. Klage Gisela und Gerhard mein neues Leid. Ich muss draußen schlafen. Letzte Nacht hatten zwei Mädels unserer Gruppe bei den Bathrooms eine Schlange gesehen. Der Beschreibung nach bestimmte Flack sie als eine unfriendly snake. Am Abend zuvor, bei der Rückfahrt nach Darwin, lief eine Schlange auf der Straße. Giftige Spinnen gibt’s hier auch. Und ich muss draußen schlafen. Australien ist das Land mit den giftigsten Tieren. Gerhard macht mir Mut. Er würde gerne einmal im Swag schlafen, nur leider ist es bei deren Tour nicht dabei. Als ich Rob treffe, erzähle ich ihm das mit dem Swag. Er will meinen neuen Tourguide fragen, ob es geht, wenn die Möglichkeit gegeben ist, meine Unterkunftsart upzugraden. Ich will ja gerne die Differenz bezahlen. Besser Rob fragt ihn, auf mich ist der Guide nicht gut zu sprechen. Rob ist ein Schatz. Er war immer sehr darum bemüht, dass sich jeder wohlfühlt. Den Tag als es mir zum Wandern zu heiß war, hat er paarmal nach mir geguckt und gefragt, ob es mir gut geht. Er hatte die Einstellung, „We take care of you.“ Und ich konnte ihn immer wieder alles fragen. Er hat sich über Fragen gefreut. Und auch wenn etwas klar war, hat er trotzdem gesagt, gut dass du fragst. Rob kommt mit schlechten Nachrichten. Der neue Tourguide Sam bleibt dabei, ich muss im Swag schlafen. Rob versucht auch, mir Mut zu machen. So schlimm sei das nicht. Bei dem Gedanken, die nächsten sechs Nächte draußen auf dem Boden ohne Zelt nur im Schlafsack zu schlafen, könnte ich fast heulen. Ich würde es ja machen, wenn da nicht die giftigen Viecher rumkrabbeln würden. Dass überall Ameisen rumkrabbeln, nehme ich schon als normal hin. Zum Lunch gibt’s Wraps, die wir uns selber wickeln müssen. Ohne Teller wohlgemerkt, nur mit der Hand. In meiner ersten Gruppe gab´s auch einmal Wraps aber mit Tellern. Für den Nachmittag kann jeder wählen, ob er irgendwo hinaufwandern, paddeln oder eine Bootsfahrt machen möchte. Die Preise, Wandern kostet nichts, Paddeln kostet 40 A$, die Bootsfahrt 84 A$. Bei 38 °C im Schatten, schließen sich zwei Aktivitäten für mich aus: Wandern und Paddeln. Also zahle ich 84 A$, damit ich den Tag überlebe. Eigentlich zu teuer für eine zweistündige Bootsfahrt, aber inzwischen geht’s für mich ums Überleben. Außer mir machen noch zwei Holländer die Bootsfahrt. Sehr schön, so bin ich das wenigstens nicht alleine. Die Meisten paddeln, nur zwei wandern mit dem Guide. Die Bootsfahrt ist im Süden des Nitmiluk National Parks auf einem Fluss. Das Flussufer, hohe Felsformationen, zum Teil alte Felsmalereien. Der Fluss schlängelt sich durch die Landschaft. An mehreren Stellen befinden sich große Rocks im Flusslauf, Dann müssen wir aus dem Boot aussteigen, maximal 400 m gehen und in ein anderes Boot steigen. Die Landschaft ist wunderschön. Krokodile (Freshwater crocodiles) gibt’s hier. Ein Krokodil, in Ufernähe im Wasser, bekommen wir zu Gesicht. Am Spätnachmittag fährt Sam einen Supermarkt zum Einkaufen in Katherine an. Wieder sehe ich den Truck meiner alten Gruppe vorbeifahren. Sam gibt uns eine halbe Stunde zum Einkaufen. Ich bin die ganze Zeit damit beschäftigt, telefonisch ein upgrade für meine Unterkünfte, die dieser 7-tägigen Tour folgen, zu machen. Die Vokabel ist wirklich upgrade. Meine anstehende letzte Nacht in Alice Springs habe ich von Bett im 8-Bettzimmer auf private-room upgegraded. In Cains habe ich drei Nächte von 8-Bettzimmer in private-room upgegraded. Dafür habe ich schließlich meine Wohnung in Hamburg vermietet. Es dauert bis ich jemand von Wayoutback, dem Tourveranstalter in Australien, am Telefon habe. Ich will fragen, wie teuer ein upgrade für meine 16-tägige Tour von Cains nach Sydney ist. Leider läuft deren Computersystem gerade nicht, sodass die Dame mir nicht weiterhelfen kann. Sie will mich am nächsten Tag zurückrufen. Ich antwortete, wenn ich da man nicht im Busch bin und kein Handyempfang habe. Wir fahren zu unserem Camp in der Nähe von Katherine. Wir fahren auf das Gelände. Das gibt’s doch nicht, ich sehe wieder die Leute aus meiner alten Gruppe. Ich habe mich inzwischen gefragt, wie Camping im Swag abläuft. Ob man dann sein Gepäck draußen neben sich liegen hat? Nein, alle haben ihr Gepäck in dem Kitchenzelt. Jeder schnappt sich einen Swag, die ebenfalls im Kitchenzelt aufbewahrt werden, und sucht sich einen schönen Platz draußen unweit vom Kitchenzelt. Begehrt sind Plätze mit freier Sicht zum Himmel, um die Sterne zu sehen. Ich denke, vielleicht nicht gerade ein Platz so außerhalb, falls eine Schlange angeschlichen kommt. Ich gehe wieder zu meinen alten Freunden. Die sind nicht schlecht erstaunt, als ich wieder vor ihnen stehe. Draußen laufen Wallabys (eine Art kleine Kängeruhs) herum. Meine alte Gruppe hat wieder Zweibettzelte, so wie wir sie in der vorangegangenen dreitägigen Tour hatten. Richtig gelesen. In den Zelten stehen zwei Betten. In dem Zeltbereich meiner alten Gruppe stehen um die 10, 12 Zelte, ein weiteres Kitchenzelt und die Bathrooms. Ich zeige Gisela und Gerhard mein Schlafgemach, den Swag. In Olivgrün, für echte Explorer oder Soldaten. Wobei, die haben wohl keine Matratze drin. Es wird schon schummrig, ich geh zu meiner neuen Gruppe ins Kitchenzelt. Sam will keine Hilfe beim Kochen. Alle warten aufs Essen, es riecht bereits gut. Meine Laune hinsichtlich der bevorstehenden Nacht wird schon etwas besser. Ich habe schon einen Überlebensplan geschmiedet. Wenn ich es nicht aushalte in diesen Swag, schleiche ich mich nachts zu den Zelten rüber, die sind nicht alle belegt und nicht verschlossen. Ich habe mir vorhin draußen schon eins ausgespäht, das nicht bewohnt aussieht. Den direkten Weg durch das getrocknete Blätter- und Pflanzengestrüpp bin ich schon einmal abgegangen. Das Dinner ist fertig: Reis, Gemüse, Hähnchen, Salat und Brot.
Freitag, der 23.10.15.
Minibusfahrt durch Australien. Viele haben mir gesagt, Australien soll so schön sein. In den fünf Tagen, die ich jetzt schon durch Australien fahre, hat sich die Landschaft noch nicht so groß verändert. Es gibt nichts Neues zu Sehen. Gibt nichts zu verpassen. Ich habe den Laptop rausgeholt und schreibe ein bisschen. Ich verzichte heute auf meinen Lieblingsplatz vorne. Linke Seite vorne kriegt am meisten Sonne ab und kann die Beine nicht ausstrecken. Im Fußbereich des Beifahrersitzes sind Batterien (Ersatzbatterien) und ein Kanister. Der Bus hat sieben Reihen, auf der rechten Fahrerseite sind Doppelsitze, auf der linken Seite Einzelsitze. Viel Platz für 11 Leute. Habe heute den Doppelsitz hinterm Fahrer, den Rücken gegen die Fensterseite und die Beine hoch. Um es mir bequem zu machen, habe ich die beiden Bettlaken, die es zum Swag gab, in den Rücken gelegt.
Wie war meine letzte Nacht? Meine neue Youth-Gruppe ist relativ früh schlafen gegangen. Gegen 22.00, 22.30 Uhr. Wie die Ölsardinen am Strand haben sie sich Swag an Swag gelegt. Ich habe mich mit meinem Swag außen am Rand gehalten, da ich ja noch was Besseres vorhatte und nicht über Schlafende und Swage steigen wollte. Ich beobachte die Lage. Gegen 22.30 Uhr ist die Jugend bereits ruhig. Aber drüben bei den Zelten konnte ich im Licht vor dem Kitchenzelt mindestens noch vier Köpfe erkennen und die Stimme von Flack hören. Kurz vor 23.00 Uhr löst sich die Gesellschaft auf. Ich beobachte in welche Zelte die Lichter der Taschenlampen wandern. Mein auserspähtes Zelt bleibt dunkel, auch das daneben. Nicht optimaler Weise wandert ein Licht und die Stimme Flacks ins gegenüberliegende Zelt meines Auserspähten. Dann brennt die Leuchte im Zelt. 23.10 Uhr, das Licht im Zelt ist immer noch an. Die Zelte haben in den seitlichen Wänden eine Art Fliegengitterfenster, wo man durchgucken kann. Ich denke mir, Flack und Rob sehen mich eher weniger, solange sie noch Licht im Zelt haben, als wenn sie es ausmachen, noch nicht schlafen sollten und zufällig durchs Fenster gucken. Die Jugend neben mir ist ruhig. Mag sein, dass der ein oder andere vielleicht noch nicht schläft, aber ich stehe jetzt aus meinem Swag auf. Ziehe meine Sandalen an. Meine Utensilien, wie Wasserflasche, Brillenetui und Handy als Wecker tue ich in den Kissenbezug. Richtig gelesen, es gibt Kissen zum Swag. Klemme mir die zwei Laken unterm Arm. Der Swag ist zu sperrig, um ihn mitzunehmen, also schließe ich ihn, ziehe die Kaputze vorne über, dann könnt man ja annehmen, ich lieg dadrin. Vorsichtig mit Taschenlampe schleiche ich mich zu den Zelten. Mit dem Taschenlampenlicht gehe ich sparsam um, nicht das Flack mein Licht entdeckt. Dann stehe ich hinter meinem Zelt. Der Zelteingang auf der anderen Seite liegt genau gegenüber dem Fliegengitterfenster von Flack und Robs Zelt. Es brennt immer noch Licht in ihrem Zelt und ich höre ihre Stimmen. Ich habe die Befürchtung, sie könnten mich beim Hineingehen sehen. Es ist etwas Mondschein. Besser ich nehme das Zelt links daneben. Um nicht ins Visier der Lookoutrichtung aus ihrem Fliegengitterfenster zu kommen, gehe ich besser nicht direkt zum Zelteingang, sondern erst hintenrum und dann von der anderen Seite zum Zelteingang. Ich kann ihre Stimmen hören, Flacks Stimme lauter und bestimmter als Robs. Ich kann nicht genau verstehen, was sie reden, aber der Stimmlage nach zu beurteilen, haben sie eine Meinungsverschiedenheit. Und dann meine ich immer wieder meinen Namen zu verstehen und das Wort Swag. Okay, solange sie sich angeregt unterhalten, ist es jetzt vielleicht der beste Zeitpunkt ins Zelt zu huschen als wenn Ruhe eingekehrt ist. Ich habe es geschafft, vorsichtig Reißverschluss des Zeltes geöffnet, hinein gehuscht und Reißverschluss geschlossen. Breite ein Laken über die Matratze aus, nehme meine Utensilien aus dem Kissenbezug, stelle den Wecker auf 5.15 Uhr. Zum Zudecken hätte ich das zweite Laken. Es ist so warm, dass ich es gar nicht brauche. Ich liege auf der Matratze im Zelt und meine immer noch meinen Namen und das Wort Swag zu hören. Dem Ton der Stimme nach zu urteilen, weißt Flack, Rob zurecht. Ich denke mir, vielleicht hätte er mir ein Zelt geben wollen, sie nicht oder sie meint, er hätte sich gar nicht heute Mittag da einmischen sollen. Wie auch immer. Besser man redet schlecht über mich als gar nicht über mich. Wie schön ist es doch im Zelt! Ich kann zwar nicht gleich einschlafen, aber ich bin heilfroh, diese Aktion gemacht zu haben.
Am nächsten Morgen bin ich schon 5.05 Uhr wach. Auch gut, dann hört wenigstens niemand meinen Wecker. Ich wollte vor den anderen wach sein, um unerwischt zurück gehen zu können. Vor allem sollten die strengen Tourguides Flack und Sam es nicht mitbekommen. Hat geklappt. Beim Frühstück im Kitchenzelt fragt mich dann aber Severin, einer der jungen Männer, wo ich denn nachts hingegangen wär. Ich lege den rechten Zeigefinger auf meinen Mund „Psss“. Er sagt „Dich haben alle gesehen“. Ich gebe zu, drüben in einem Zelt geschlafen zu haben, aber sie sollen bitte Sam, dem Tourguide, nichts sagen. (Sam hat im Kitchenzelt geschlafen.) Darauf der Kommentar von Isabell „Es hat ja jeder schon mal irgendwo geschlafen, wo er nicht schlafen durfte.“
6.30 Uhr Abfahrt vom Camp. Der nächste Stopp ist im Elsey National Park. Schwimmen in Bitter Springs. Erinnert eher an ein Tümpelloch, wär ich sonst nie reingegangen, aber sehr idyllisch. Kleiner Bach mit sehr viel Pflanzenwachstum. Wir sollen unsere nassen Badesachen anlassen. Sam fährt mit uns ein kurzes Stück weiter zum Mataranka Thermal Pool im Elsey National Park. Schwimmen. Weiterfahrt über Larrimah, Birdum und bis Daly Waters. Urige Gaststätte. Sam bereitet das Lunch vor: Hamburger. Weiterfahrt auf dem Stuart Highway Richtung Süden. Gute Musik im Bus. Die Jugend hört das, was es 1999 schon von den Vengaboys gab „We like to Party! … the vengabus is coming …“
Wir durchfahren Elliott. Jetzt hat die Landschaft gewechselt. Die ganzen Tage vorher, schlanke Bäume, überwiegend Eukalyptus, Stämme angekokelt vom controlled fire. Hier wird mit Absicht die Vegetation jährlich niedergebrannt. Manche Stellen, die wir passierten, qualmte es in der Natur. Fast nur flache Landschaft, außer die paar Rocks im Kakadu National Park und Nitmiluk National Park. Fast alles trocken. Eintönig. Termitenbauten bis 2 m hoch. Ab Elliott mehr Büsche, nur noch kleine Bäume und nur noch ganz kleine Termitenbauten. 17.45 Uhr stelle gerade fest, dass wir knapp über die Hälfte des Weges bis Alice Springs zurückgelegt haben. Wir fahren Pamayu vorbei. Wir fahren heute um die 650 km durch Australien. Übernachtung auf der Cattle Farm Banka Banka. Die liegt fast soweit unter Pamayu wie die Strecke Elliott – Pamayu. Wir können wählen ob Swag oder Zelt. Was habe ich wohl gewählt? Richtig, das Zelt. Diesmal ist im Zelt lediglich eine Pritsche/Liege. Schlafe diese Nacht sehr gut.
Samstag, 24.10.15
Weiterfahrt durch Australien auf dem Stuart Highway bis Alice Springs. Wir passieren Three Ways, Tennant Creek, Warumungu. Stopp bei Devils Marbles, riesige Rocks, Fotoknips. Devils Marbles liegt etwa in der Mitte zwischen Warumungu und Davenport. Stopp Barrow Creek, urige Kneipe. Alice Springs ist von Darwin um die 1550 km entfernt. Übernachtung im Hostel, Haven Resort. Schlafe diese Nacht im 8-Bett-Dorm. War kein private room mehr frei. War nicht so schlimm wie ich befürchtet habe. Habe gut geschlafen totz der verschiedenen Zubettgehzeiten der Anderen und der verschiedenen Aufstehzeiten der Anderen. Hätte sogar fast das Frühstück verschlafen.
Devils Marbles, 24.10.15
Alice Springs, Sonntag, 25.10.15
Freier Tag. Habe mir Alice Springs angeguckt:
1.) Reptil Center: lebende Schlangen, Eidechsen, Verane, Geckos, Schildkröten und ein großes Salzwasser-Krokodil
2.) Kurz Museum of Central Australia. Sehr interessant, schließt bereits 16.00 Uhr, sodass ich nur eine halbe Stunde drin war.
3.) Dahinter den Friedhof besichtigt. Die Australier haben es hier mit der Grabpflege wirklich pflegeleicht: Bei der Trockenheit braucht man gar nicht erst anfangen mit dem Bewässern, Blumen zu Pflanzen lohnt nicht und Unkraut wächst auch nicht bei der Trockenheit. Lediglich Grabplatten, Dekogegenstände, Plastik- oder Trockenblumen.
4.) Gegend zwischen Friedhof und Hostel abspaziert
5.) im Zentrum spaziert
6.) Anzac Hill, Lookout, superschöner Ausblick über Alice Springs und umgebende Landschaft.
7.) Dinner in Uncles Tavern
Morgen geht’s zum Ayers Rock, der nochmal um die 400 km von Alice Springs entfernt ist. Dreitägige Tour. Um 4.50 Uhr werden wir abgeholt. Ich muss jetzt für 3 Tage packen und ins Bett. Für diese Nacht konnte ich in ein private room umziehen. Nach der dreitägigen Tour werden wir nach Alice Springs zurückkommen.
Tour zum Ayers Rock (Uluru), den Olgas (Kata-Tjuta) und Kings Canyon
Montag, 26.10.15
4.50 Uhr morgens, ein Sunnyboy von Tourguide holt die Leute für die dreitägige Tour zum Ayers Rock ab. Die Leute, wieder 20 bis 25 jährige und ich. Alles passt, nur ich nicht. Was den Platz im Bus angeht, da ist das Glück auf meiner Seite. Ich sitze wieder vorne! Ich frage den Tourguide bezüglich der Nachtquartiere. Es soll wieder Swags geben. Eine Option mit Zelten ist unsicher, er würd sich aber erkundigen. Sonnenaufgang zu meiner linken Seite. Die Fahrt durchs Outback ist sagenhaft schön. Rote Erde, trockene Grasbüschel und trockene Büsche. Das Farbbild der Landschaft, erdfarben und harmonisch. Dann passiert´s. Buspanne um 9.00 Uhr bei Imanpa. Irgendein Teil, das den Anhänger zieht, ist gebrochen. Glück im Unglück. Es passiert 100 m vor einer Raststätte. Sunnyboy-Tourguide hat mit seinem Office in Alice Springs telefoniert. Ein Ersatzteil wird per PKW gebracht, aus Alice Springs! Das wird drei Stunden dauern! Die erste Stunde bis 10.00 Uhr verbringe ich relativ relaxt mit Frühstücken. If the bus hadn´t broken, I wouldn´t have joined the other group. Gegen 10.00 Uhr kommt ein Truck von Wayoutback vorbei, hält bei der Raststätte. Soviel habe ich inzwischen mitbekommen, ein Truck als Vehicle bedeutet eine bessere Tour, eine upgrade Tour. Ich beobachte die Situation genau. Es steigen nur vier Passagiere aus. Der Bus ist nicht voll. Wollen wir doch mal sehen, ob der Truck mich nicht mitnimmt! Auch der Tourguide steigt aus, ich folge ihm in die Raststätte. Dann traue ich mich ihn anzusprechen. Ob er auch die dreitägige Tour zum Ayers Rock macht? Ob er noch Platz im Bus hat? Ich sei mit einer Gruppe, die um die 20 Jahre alt sind unterwegs und das passt nicht so gut. Ob ich in seinen Truck wechseln kann? Ich zahle die Differenz, wenn es teurer ist. Der Mann versteht mich sofort. Inzwischen ist auch Sunnyboy-Tourguide dazugestoßen. Auch er versteht mich. Die Antworten: Ja, es ist genau die gleiche Tour. Er hat noch genau ein Platz frei, da er noch weitere Fahrgäste vom Uluru-Airport abholen muss. You will have more fun here. Es ist eine upgraded Tour, also eine teurere Tour. Der Tourguide macht ein Telefonat mit seinem Office und siehe da, ich kann in den Truck wechseln. Habe ich das nicht gut gemacht? Die Mehrkosten kann man mir zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen. (Soviel schon mal vorweg, als ich nach drei Tagen im Office in Alice Springs dafür bezahlen will, erlässt man mir die Differenz. Ich hab das Upgrade umsonst bekommen! Ist das nicht wieder super?) Im Truck sitzen ein Pärchen aus Newcastle und ein Pärchen aus Paris, wobei die Frau, Birte, ist Deutsche und lebt jetzt mit ihrem schwarzen Freund Maurice in Paris. Ich bin so unglaublich froh, jetzt in diesem Truck zu sitzen. Beim nächsten Stopp kann ich sogar wieder auf den Beifahrersitz wechseln! Am Flughafen Uluru holt der Tourguide Dan 15 weitere Reisende ab. Jetzt sind wir genau 20 und jeder Platz im Bus ist besetzt. Jetzt geht´s endlich zum Ayers Rock. Der Ayers Rock wird hier Uluru genannt. Dies ist die Bezeichnung, die die Aborigines dem Rock gaben. Was soll ich jetzt zum Uluru schreiben? Unglaublich groß und rot. Eine Wanderung um den Rock ist 10 km lang. Wir umkreisen den Uluru, wobei wir einige Abschnitte wandern und einige Abschnitte fahren. Zum Sonnenuntergang fährt Dan zu einem Lookout mit Blick auf den Uluru und die untergehende Sonne, Snacks dazu. Übernachtung in einem Camp in der Nähe des Uluru´s. Ein leckeres Dinner wurde dort für die Gruppe vorbereitet. Ich habe mein eigenes Zelt!
Dienstag, 27.10.15
Was ich echt anstrengend finde, das ist das frühe Aufstehen. Wir sollen an diesen Morgen den Sonnenaufgang besichtigen. Deshalb Abfahrt 5.30 Uhr im Dunkeln! Ich könnt auf den Sonnenaufgang verzichten. Morgens um 4.15 Uhr stellt Dan laute Musik an, damit jeder wach wird! Aufstehen, Frühstück, Zusammenpacken, Abfahrt 5.30 Uhr.
Versteht ihr, dass ich hier im Stress bin und kaum Zeit zum Schreiben finde?
Der Sonnenaufgang hat sich nicht gelohnt. Bewölkt. Heute ist die Besichtigung der Olgas, auf aboriginisch Kata-Tjuta, der Programmpunkt. Dreistündige Wanderung in den Gesteinen von Kata-Tjuta bei großer Hitze und lästigen Fliegen. Lunch, von Dan vorbereitet, mit Relaxen an einem Swimming-Pool. Am Nachmittag haben wir wieder eine lange Fahrt Richtung Kings Canyon vor uns. Die Strecke ist zunächst der gleiche Weg zurück bis kurz vor Imanpa. Von dort in nordwestliche Richtung zu unserem Camp, das am südöstlichen Zipfel des Watarrka National Parks liegt. Unser Campsite liegt richtig im Busch! Die letzten 15 Minuten fährt Dan nur noch auf unebenen roten Sandwegen! Dann erreichen wir unser Campsite: Genug Zelte. Ich habe wieder mein eigenes Zelt! Ein Kitchenzelt. Eine einzeln stehende Toilettenzelle und eine einzeln stehende Duschkabine für alle, in einiger Entfernung zu den Zelten. Dan ist ein hervorragender Koch: Für 20 Reisende plus sich selbst zaubert er ein hervorragendes Menü. Er bereitet draußen über eine Feuerstelle Hähnchen zu, bereitet Gemüse im großen Topf übern Feuer zu und backt Brot in einem Topf, der ebenfalls im/übern Feuer steht. Ich bin so glücklich, in dieser Gruppe zu sein. Alles nette und interessante Menschen! Ich kann mich mit vielen geistreich austauschen.
Mittwoch, 28.10.15
Auch dieser Morgen ist vom Aufstehen zu einer unmenschlichen Uhrzeit geprägt, nämlich 4.30 Uhr. Frühstücken, Zusammenpacken, Abfahrt um 6.00 Uhr. Das frühe Aufstehen hat einen vernünftigen Grund. Wir sollen Wandern im Kings Canyon. Vier Stunden lang. Und bei den hier herrschenden Temperaturen, gibt jeder zu, je früher man wandert, desto besser. Gegen 7.00 Uhr sind wir an unserem Wanderungsstartpunkt. Jeder soll mindestens drei Liter Wasser dabeihaben. Ich schleppe im Rucksack eine 2-L-Flasche und zwei 600-mL-Flaschen mit. Ganz schön schwer, mein Rucksack. Daneben ist ja auch noch Sonnencreme, Sonnenbrille und sonstiger Kleinkram im Rucksack. Ich beneide die Frauen, deren Männer den gesamten Wasservorrat schleppen und die ohne Rucksack, lediglich ihr Fotoapparatchen in der Hand haltend, beschwingt über Stock und Stein wandern können. Der erste Abschnitt ist für mich der schlimmste. Es geht relativ steil einen Berg hinauf. Ich bin die letzte, die oben ankommt, musste zwei kleine Verschnaufpausen einlegen. Ich komme schließlich aus dem flachsten Land. Als mich dann noch fast jeder fragt, ob´s mir gut geht, könnte ich fast heulen. Besser man fragt mich sowas in solcher Situation nicht! Die Sonne scheint schon ganz schön doll, kann man auch gut die Sonnenbrille aufsetzen. Den nächsten Abschnitt frage ich mich auch, was denn jetzt so schön daran sein soll, bei dieser Hitze, den lästigen Fliegen und dem schweren Gepäck auf dem Rücken hier über Felsbrocken zu klettern. Birte aus der Gruppe sagt, sie mag das gerne. Sie trägt aber auch kein Gepäck. Ich kann mir gut vorstellen, solche Gegenden mit Hubschrauber zu erkunden. Bei der ersten Pause sehe ich zu, eine 600-mL-Flasche leer zu trinken. 0,6 kg weniger. Zugegeben, im weiteren Verlauf der Wanderung ergeben sich wunderschöne Ausblicke im Canyon-Gelände: Hohe Felswände hinauf, steile Abhänge hinunter, immer wieder atemberaubende Ausblicke über Schluchtenabschnitte. Rotes Gestein! Das Rot ist hier aber nur außen. Eisenoxid. Dan zeigt uns, im Inneren des Gesteines ist es weiß. Gegen 11.00 Uhr kommen alle erschöpft am Truck an. Kurze Weiterfahrt im Truck. Lunchstop, Dan breitet die Zutaten aus. Es gibt Wraps zum Selberwickeln. Weiterfahrt mit Kurs auf Alice Springs. Dan verlässt den Watarrka National Park in östliche Richtung. Irgendwann hört die Straße auf, geteert zu sein. Um auf den Stuart Highway Richtung Alice Springs zu kommen, fährt Dan 100 km Dirt Road. Das ist richtig Australian Feeling! Rote Sandstraße durchs Outback, 90 km/h, hinter uns rote Staubwolke! Gegen 17.00 Uhr sind wir in Alice Springs. Jeder wird zu seiner Unterkunft gefahren. Meine Unterkunft ist wieder das Haven Resort. Bin zum Dinner wieder in The Uncles Tavern gegangen. Komme mit meinem Nachbartisch, an dem vier Österreicher sitzen, nett ins Gespräch. Reiseaustausch.
Donnerstag, 29.10.15
Heute geht mein Flug von Alice Springs nach Cairns. Allerdings erst um 17.25 Uhr. Das Hostel bietet einen Airport Shuttle an. Abfahrt 15.10 Uhr. Relaxter Tag: Am Vormittag bin ich zum Wayoutback-Office gegangen. Dort die erfreuliche Mitteilung: Ich brauch für das Upgrade der letzten drei Tage nichts zu bezahlen. Ich frage die Office-Dame Helen wegen eines Upgrades meines nächsten 16-tägigen Abschnittes. Nach meinem letzten Telefonat am Do, 22.10. habe ich kein Rückruf bekommen. Am So, 25.10. habe ich wieder bei Reservations angerufen. Dann sagte man mir, ich solle eine Email schreiben. Dies habe ich gemacht. Nur leider bis heute keine Antwort erhalten. Helen ruft bei Reservations an. Die Antwort ist, das ist jetzt alles zeitlich etwas knapp, sie sind alle very busy. Ich solle den nächsten Tourguide auf der Tour bitten, mir zu helfen. Mir ist eigentlich klar, dass ist nicht der Job des Tourguides, sage auch meine Zweifel. Dann sagt sie, wenn der Tourguide das nicht glaubt, solle er sie anrufen. Meine Sorge bezüglich der neuen Gruppe legt sich etwas. Helen meint, das wäre eine gemischte Gruppe. Alter kann sie nicht einsehen. Es sind Einige mit share room, double room, twin room und single room dabei. Das heißt, es können nicht nur 20-jährige sein. Lass ich mich überraschen. Mittagessen in Uncles Tavern. Shuttle zum Airport. Flug nach Cairns. Ankunft in Cairns 20.00 Uhr. Eine halbe Stunde Zeitverschiebung. Eins ist wirklich sehr praktisch in Australien. Die scheinen hier überall Airport Shuttles zu haben. Finde im Cairns-Airport einen Shuttle-Desk und kann bequem mit einem Shuttle zu meiner Unterkunft dem Gilligan Hostel und Hotel fahren. Die nächsten drei Nächte werde ich dort bleiben. Ein Upgrade auf private room ist mir in den vergangenen Tagen bereits telefonisch gelungen.
Liebe Marei,
Das ist ja sehr abenteuerlich, hast du dich nachts noch zu den Zelten geschlichen?
Liebe Grüße
Dorothee